Heute geht es bei uns um das Thema Farbräume. Wer sich schon ein wenig in Photoshop & Co. ausgetobt hat, kennt sicher das folgende Problem: woher soll ich denn wissen welches Farbprofil das richtige ist? Und was ist überhaupt ein Farbprofil? Unsere Polygrafin Barbara will heute Klarheit schaffen.

Farbraum und Farbprofil

Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen einem Farbraum und einem Farbprofil?

Ganz einfach: Jedes Medium, ob Zeitung, Poster, Video oder andere, hat unterschiedliche Farbeigenschaften. Diese Farbeigenschaften lassen sich grob in verschiedene Farbräume einteilen. Geht man noch mehr ins Detail, dann hat jedes Medium ein eigenes Farbprofil.

RGB und CMYK

Grob kann gesagt werden, dass alle elektronischen Medien nach dem RGB-Modell funktionieren und alles was gedruckt ist nach dem CMYK-Modell.

RGB (Red, Green, Blue) werden auch Lichtfarben genannt. Werden die Lichtfarben Rot, Grün und Blau gemischt erhält man Weiss.

CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Black) sind die physischen Farben oder auch Druckfarben genannt. Mischt man all diese Farben erhält man am Schluss Schwarz.

Farbräume

Sucht man nach Bildern von Farbräumen trifft man oft auf Abbildungen wie diese.

Das grosse Ganze sind die für den Menschen wahrnehmbaren Farben – das sichtbare Spektrum. Farben die ausserhalb dieses Spektrums liegen, können vom Menschen nicht wahrgenommen werden. Beispiele dafür sind Infrarot oder Ultraviolett.

Da jedes Wiedergabemedium unterschiedliche Farbcharakteristiken hat, hat auch jedes Gerät und jedes Papier seinen eigenen Farbraum. Die Standard-Farbräume Adobe RGB, sRGB und CMYK sind nur grobe Einteilungen. Unter CMYK, welches ja eigentlich ein Farbmodell ist, gibt es noch weitere Standard-Farbräume wie z.B. Coated, Uncoated oder Newspaper. Denn auch jedes Papier hat unterschiedliche Eigenschaften wie die Saugfähigkeit usw.

RGB Farbraum

Im RGB Farbraum sind alle Farben enthalten, die mit den Lichtfarben Rot, Grün und Blau dargestellt werden können. Zwei der wohl wichtigsten Farbräume sind Adobe RGB und sRGB:

Adobe RGB

Der Adobe RGB Farbraum wurde von der Firma Adobe Systems im Jahr 1998 definiert. Der Farbraum ist relativ gross und enthält in etwa die Hälfte der wahrnehmbaren Farben und kommt somit dem menschlichen Auge sehr nahe.

sRGB

Der sRGB Farbraum wurde 1996 durch HP und Microsoft ins Leben gerufen. Es ist ein kleinerer Farbraum als Adobe RGB und kann somit nicht so leuchtende Farben darstellen. Dieser Farbraum wird ebenfalls Webfarbraum genannt, da alle Geräte und alle Bildschirme diese Farben darstellen können.

CMYK Farbraum

Der CMYK Farbraum oder auch Druckfarbraum genannt besteht aus den physischen Farben. Beim Mischen physischer Farben sind nicht so leuchtende Farben möglich, weil der Farbraum eingeschränkt ist.

Farbprofile

Weil jedes Wiedergabemedium andere Eigenschaften hat, gibt es Farbräume, die sich auf einen bestimmten Bildschirm oder ein bestimmtes Papier beziehen. Solche Farbräume werden Farbprofile genannt.

Wenn man also will, dass ein Bild auf unterschiedlichen Medien gleich aussieht, muss man mit den richtigen Farbprofilen arbeiten. Ansonsten werden die Farben von einem Medium zum anderen eingeschränkt oder verändert.